TVC Enger II - CVJM Hiddenhausen 27:23 (14:13) Handball Kreisliga B Bielefeld-Herford
Wenn Fußball anstrengend wäre…
…würde es Handball heißen! Junge, Junge, was liegt für eine Woche jetzt hinter uns. Drei Spiele in einer Woche in unserem Alter ist wahrlich nicht mehr zu empfehlen. Das geht nicht spurlos am stärksten Spieler vorbei. Gott sei Dank liegt jetzt ein spielfreies Wochenende vor uns mit dem langen Genuss der Eistonne - Per Mertesacker lässt grüßen. Aber was war das auch für ein Spieltag in der Kreisliga B? Wie gemalt für uns: Spradow 2 und TUS 97 5 verlieren ihre Spiele und wenn wir nicht so dämlich gegen Lenze gespielt hätten, könnten wir vielleicht heute schon wieder vom Platz an der Sonne grüßen - Doc kriegt bestimmt gerade schon wieder finanzielle Schweißperlen und Pickel auf der Stirn!!
Mit 5:1 Punkten aus den letzten drei Spielen haben wir eigentlich recht gutes vollbracht. So auch denn heute gegen die Christlichen aus Hiddenhausen. Naja, zumindest in der zweiten Hälfte. Die erste ließ ein wenig zu wünschen übrig. Ein ehemaliger Trainer hat mal zu mir gesagt, dass ich ein Allrounder wäre. Ich könne alles - aber leider alles nicht richtig. Ähnliches traf auch auf unsere erste Hälfte zu. Eigentlich können wir Angriff und Abwehr, aber heute lag hier und da ein wenig der Wurm drin. Doch kommen wir zum Spiel:
Ein voller Spielberichtsbogen schuf schon mal für Entspannung in den konditionsgeplagten Gesichtern - 14 ambitionierte Gesichter stierten den nächsten zwei Punkten entgegen. So wurde von Cwetti zu Anfang reichlich geknobelt, wer denn anfangen dürfe. Die Gewinner waren (von links nach rechts) Toffi, Vadder, Capitano, Kaiser, Doc mit Magenta am Kreis (im Wechsel mit Heinz für die Abwehr) und Pille im Tor.
Was war das wieder für ein Scheibenschießen zu Beginn. Hiddenhausen deckte in der von uns geliebten 5:1-Formation, die wir geschickt durch fortwährendes Kreuzen und gute und aktive Laufbewegungen immer wieder aushebelten. Pah! Wenn es so wäre - blöde Würfe aus dem Stand, den Torwart (der wahrlich nicht schlecht war) auf der Flucht erschossen und Abspielfehler sorgten dafür, dass wir nach 13 Minuten auf grandiose drei Treffer kamen. Hiddenhausen schaffte auch nicht mehr, wobei das Potential bei denen sicherlich da war. Immer wieder stießen sie in unsere Nahtstellen und sorgten für Aufregung. Deren (erster) Kreisläufer hatte wohl zu Babyzeiten die beste Milch bekommen - was für ein Kalb!! Den musste man schon ordentlich bearbeiten, bevor der überhaupt das leichte Kratzen am Rücken bemerkte. Das Problem bei Hiddenhausen kristallisierte sich aber im Laufe des Spiels heraus: 4 Torschützen bei denen sorgten nicht gerade für eine breite Gefahr. Bei uns sorgten derer acht für eine gewisse Unberechenbarkeit. Beispiel Vadder: In der ersten Hälfte das Pulver verschossen sorgte Sebe für Abwechslung in der zweiten Hälfte - auch vier Dinger.
Erst ab der 27. Minute schafften wir es uns auf zwei Tore abzusetzen. Für uns mittlerweile schon große Vorsprünge… Auszeichnen durfte sich unser Kaiser durch seine unnachahmliche Torgefahr: Wackler auf Halbrechts zur Hand (also weg vom Tor!), kurz hochgestiegen um dann dennoch lang unten einzunetzen. Gefühlte drölfzehn Dinger schraubte er dem Keeper unter seiner Fußsohle so ins lange Eck.
In der zweiten Hälfte konnten wir die guten Szenen aus dem Quellespiel wiederholen: Durch endlich solide (gut wäre was anderes) Deckungsarbeit schraubten wir den Vorsprung auf sieben Tore hoch - quasi eine Vorentscheidung. Aber es entstanden auch spektakuläre Tore: Doc und Toffi hatten mittlerweile die Seiten getauscht, so dass Doc wieder über links seine unglaublichen Tore raushauen konnte. Eigentlich von der Eckfahne nagelte er dem Keeper einen zweiten Scheitel ins Gebälk und netzte zum 18:13 ein (43.). Ein Tor von der Marke „Wer trifft gewinnt - wenn nicht gibt´s auf die Fre…“. Auch unser Friday erlebte seinen vierten Frühling: durch geschickte Sperren wurde er aus dem Rückraum hervorragend in Szene gesetzt. Wobei eine Szene brannte sich ein: Bei diesen Lumberjackfestivals werden die höchsten Bäume von Hand gefällt - am Ende sieht man in Zeitlupe (eigenlich in Echtzeit) den Mammutbaum langsam sich neigen, bis er dann mit einem Bersten und Splittern auf den Boden kracht - „Baaauuuuuummm fäääääällt!!!“ Kam mir irgenwie da auch so vor: Friday bekam den Ball, ein Hiddenhauser Spieler schmiss sich an den Rücken und schon war das Gleichgewicht verloren. Aber nicht sofort - in Zeitlupe (wie machten die das???) glitten sie förmlich in Rücklage und landeten im Kreis. Den fälligen 7M netzte Kaiser traumwandlerisch sicher ein.
Woran wir unbedingt wieder arbeiten müssen sind die Absprachen und Übergaben am Kreis. Leider vergaßen wir wiederholt die Konsequenz beim Rutschen und Unterstützen des Nebenmanns und standen nicht auf dem Wurfarm, so dass wir viel zu viele Würfe um unsere allzu schlanken Hüften bekamen, die unsere Keeper (der Pole kam in der zweiten Hälfte) nicht immer gut aussehen ließen. Einfach nur dämlich…
Letztlich nützte es Hiddenhausen aber auch nix, da unter anderem Sebe und Kaiser in der zweiten Hälfte weiter gut trafen - wir hatten einfach mehr Torschützen. Selbst Capitano packte mal wieder die Wundertüte aus und absolvierte seinen höchst eigenen Slalomparcour mit Bravour und steuerte zwei Treffer zum Sieg bei. Zwar war Hiddenhausen beim 26:23 wieder auf drei Tore dran aber da waren auch schon nur noch elf Sekunden zu spielen. Den letzten Wurf nutzte Doc zum finalen Endstand - 27:23!
So lächeln wir jetzt mit 9:5 Punkten vom vierten Tabellenplatz - und könnten doch Erster sein! Ein bißchen Ehrgeiz tut auch mal gut.
Was waren die drei Lehren des Spieltages? Ein Ball muss im vollen Umfange über der Linie sein um als Tor zu gelten, Torwurf aus dem Rückraum ohne Sprung brachte heute nix und das nächste Spiel im Gymnasium tragen wir auf Schlittschuhen aus - Boh ey, war das heute wieder staubig und glatt!!!
Die glorreichen 14 des heutigen Tages waren Pille und Pole im Tor, Vadder (4), Kaiser (8/3), Heinz (1), Sebe (4), Capitano (2), Toffi (4), Mitch, Doc (3), Friday (1), Schulle, Magenta und Hütte.
Am 02.12. (es ist der 1. Advent) geht es gegen HSG Bielefeld-Ost 1. Zwei Tabellennachbarn treffen hierbei aufeinander. Somit ist für Spannung gesorgt. Anpfiff ist um 11:00 Uhr.
Was ist sonst noch passiert? Ach so, Spielzeit 59:55: ein völlig entkräfteter Mitch bat um Auswechslung - nächstes Mal nehmen wir wohl dann dafür ein Team-Time-Out…